Je nach Alter und Fähigkeiten begriffen die Patien-
tinnen sehr schnell welche neuen Möglichkeiten
sich aus dem Einsatz von Ton, Bewegung und
Interaktivität ergaben. Auch die Komplexität ihrer
Geschichten wuchs mit dem Wissen über die
Medien. So wurden aus einfachen Bildern interaktive
Entdeckungsreisen oder kleine Hörspiele.


Um die Entwicklung der Patientinnen im Setting beurtei-
len zu können, wurde zur Auswertung ihres Verhaltens das
so genannte Videorating-Verfahren eingesetzt.
Sie wurden während der gesamten Zeit mit einer Video-
kamera gefilmt. Das Videomaterial wurde anschließend an
hand eines eigens entwickelten Kategorieschemas von
speziell geschulten Ratern analysiert. Dabei war das Sozi-
alverhalten
der Patientinnen von besonderer Bedeutung.
Die Auswertung zeigte, dass sich das Verhalten signifikant
veränderte. Sie wurden lebhafter und entwickelten zuneh-
mend differenzierte Ideen und Gestaltungsvorschläge.

Während dieser Untersuchung wurde deutlich, dass die
Ergebnisse weitaus genauer und aussagekräftiger sein
könnten, wenn sowohl Raum als auch mediale Umgebung
stärker auf die Bedürfnisse der Patienten aber auch der
Psychiater abgestimmt wären. So bildete sich der Gedanke
heraus das visual rating Projekt in die Bereiche Interface-
design und Architektur auszudehnen.